Thema: Alexithymie auch durch Traumata?

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Alexithymie auch durch Traumata?
23.07.2015 von WTFitsJan

Ich bin Mitlerweile 17 und habe bereits seits ca. 5 Jahren keine Gefühle oder ähnliches mehr wahrgenommen folglich gehe ich davon aus nicht Gefühlsblind sondern Gefühlslos zu sein, da ich weiss wie sich Gefühle wie Liebe oder ähnliches anfühlen. Ich hatte auch berits einige kurze und eine langfristige Beziehung, in dieser habe ich immer Gefühle vorgetäuscht dies ging aber meist nicht lange gut und es kam zu differenzen zwischen mir und meinem Partner. Momentan versuche ich auf mehrere Arten meine Gefühle "wiederherzustellen" was mir mit meinen Methoden (Psychoaktive Drogen, übermäßiger menschlicher Kontakt und einreden von Gefühlen) bisher in kleinen Teilen gelang (ich möchte es niemandem Empfehlen aber Marihuanakonsum hatt mir bisher am besten geholfen) und solange ich high genug bin fühle ich Gefühle wie ich sie noch aus meiner Zeit vor A. kannte wenn auch nur schwach also keine überwältigung oder Liebe in großem Maß. Dass eigentliche Thema ist das auslösen von A. durch ein Trauma. Ich persönlich erlitt ein schweres Kindheitstraume durch schwierige Familiäre Umstände und meine Frage ist ob es möglich ist durch solche begebenheiten A. hervorzurufen?

Habe bisher keine wirklich hilfreichen aussagen dazu gefunden also wäre ich froh um jede Hilfe zu dem Thema da ich unbedingt wieder fühlen können will um auch in einer tatsächlichen Beziehung erträglich seien zu können.

Vielen Dank im vorraus!

Jan.

wer weiß ....
12.11.2015 von OnkelD

da ich kein profi bin und auch erst 17 kann ich dir zwar keine konkrete antwort geben aber soweit ich weiß ist es möglich nach einem trauma anzeichen von A. zu haben man hört ja immer wieder davon wie sich menschen nach sehr traumatischen erlebnissen verändern. Von kleinen änderungen am charakter bis zu den großen die nach so einem erlebnis ein völlig anderer mensch sind anders handeln und wie völlig neue menschen wirken oder persöhnlichkeits störungen leiden

Alexithymie - Verstärkung durch Trauma
17.09.2018 von JohnSmith

Ich denke es ist möglich bzw auf jeden Fall kann A. verstärkt werden durch Traumata.
Es kann passieren, dass Gefühle, die gefährlich sind, abgespalten werden, um das Überleben zu sichern.
Es tritt dann der Funktionsmodus in Kraft, um noch Handlungsfähig zu sein.

Ich empfehle dieses Buch zum Thema A. und deren Therapie:

Es ist ein kompaktes Buch, welches es fachlich gut, aber verständlich auf den Punkt bringt:
Die Hälfte besteht aus einen Praxisteil, mit dem man Gefühlsempfindungen üben kann.
Ich fühle, was ich will: Wie Sie Ihre Gefühle besser wahrnehmen und selbstbestimmt steuern Gebundenes Buch – 21. August 2017
von Julia Weber (Autor)

Gebundene Ausgabe: 168 Seiten
Verlag: Hogrefe AG; Auflage: 1 (21. August 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3456855575
ISBN-13: 978-3456855578

Alexithymie - Verstärkung durch Trauma
17.09.2018 von JohnSmith

Ich denke es ist möglich bzw auf jeden Fall kann A. verstärkt werden durch Traumata.
Es kann passieren, dass Gefühle, die gefährlich sind, abgespalten werden, um das Überleben zu sichern.
Es tritt dann der Funktionsmodus in Kraft, um noch Handlungsfähig zu sein.

Ich empfehle dieses Buch zum Thema A. und deren Therapie:

Es ist ein kompaktes Buch, welches es fachlich gut, aber verständlich auf den Punkt bringt:
Die Hälfte besteht aus einen Praxisteil, mit dem man Gefühlsempfindungen üben kann.
Ich fühle, was ich will: Wie Sie Ihre Gefühle besser wahrnehmen und selbstbestimmt steuern Gebundenes Buch – 21. August 2017
von Julia Weber (Autor)

Gebundene Ausgabe: 168 Seiten
Verlag: Hogrefe AG; Auflage: 1 (21. August 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3456855575
ISBN-13: 978-3456855578

31.12.2018 von User57988F44

Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen, dass Traumata eine Alexithymie auslösen können. Mit sechzehn (mitlerweile bin ich 33) hatte ich starke psychische Probleme und eine schwere Krise. Es war auch deswegen so schlimm für mich, da ich damals eher hochsensibel war (den Begriff kannte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht). Irgendwann war ich soweit, dass ich die negativen Gefühle nicht mehr aushalten konnte und es kam zu einer Art Bruch, infolgedessen sich sämtliche Gefühle stark abgeschwächt haben. Ich hatte regelrecht das 'Gefühl', dass die dafür nötigen Zentren in meinem Gehirn 'kaputt' gegangen sind. Allerdings hatte ich danach immer noch Gefühle, wenn auch für meine Verhältnisse oberflächliche. Das ging dann die Jahre über auch ganz gut, es gab aber immer wieder 'Rückfälle', also Ereignisse die zu einer weiteren Abschwächung meiner Gefühle beigetragen haben. Teilweise waren das auch gar keine direkt emotionsbezogene Vorfälle sondern zB. schwere Erkältungen. Meine Erklärung dafür ist, dass es durch verschiedenste Arten von Stress (emotional oder eben durch Krankheiten) zu einem excitotoxischen https://de.wikipedia.org/wiki/Excitotoxizit%C3%A4t Zelluntergang in den für die Gefühlswahrnehmung zuständigen Arealen kommt. Natürlich bin ich keine Medizinerin, weshalb dies nur meine semi-wissenschaftliche Vermutung darstellt.

Würde mich interessieren, ob es noch andere gibt die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Lg Anne

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