Thema: Diagnose Alexithymie oder Selbsteinschätzung?

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Diagnose Alexithymie oder Selbsteinschätzung?
20.02.2022 von User57433K8b

Hallo ich bin seit heute hier mit dabei und hab mir einige Beiträge durchgelesen. Da kommt mir vieles sehr bekannt vor. Ich habe 2 Fragen an euch:
1. Ist bei euch Alexithymie diagnostiziert worden? Und wie kam es dazu? Wo seit ihr hin und warum seit ihr dahin, also was war der auslösende Grund?
2. Ich fühle so gut wie nichts und verstehe auch nicht was andere Leute von mir und meinem Leben wollen, jedoch bin ich manchmal sehr traurig/wütend/depressiv? Ich weiß leider nicht wie ich es einordnen soll aber auf jeden Fall geht es mir dann schlecht. Habt ihr sowas auch oder nicht? Ich weiß nicht ob ich mich hier "am richtigen Ort" befinde und Alexithymie auf mich zutrifft oder ob es was anderes ist. Beim selbsttest war ich deutlich im blauen Bereich, aber das muss ja noch nichts heißen. Hoffe ihr könnt mir helfen :)

20.02.2022 von User4c6c3C34

Hallo :)
Ich bin heute zum ersten Mal auf diesen Begriff und auf diese Seite gestoßen. Bei mir wurde nie eine Diagnose gemacht. Auf meiner Suche nach dem Grund für mein Nicht-fühlen finde ich mich aber bei dieser Beschreibung am ehesten wieder und der Test war auch stark im blauen Bereich.
Was du beschreibst, kenne ich auch. So ein Zustand zwischen irgendwie bedrückt und nichts. Und das Wissen, dass das nicht gut ist. Nicht normal.
Mir ist super vieles auch einfach egal. Und wenn ich nach meiner Meinung oder meinen Gefühlen gefragt werde, ist meine erste Reaktion meist ein Schulterzucken.
Vermutlich ist das in meinem Fall eine komplexe Mischung aus Depression, vielleicht einer Art Autismus (?), prägenden Erfahrungen aus der Vergangenheit und sicher noch ein paar Sachen, die zu einer Gefühllosigkeit geführt haben. Vielleicht bin ich auch einfach nur nicht so emotional. Wer weiß.

Bei den negativen Gefühlen bin ich gar nicht mal traurig, dass ich die nicht habe Z.B. wenn ich von Schicksalsschlägen erfahre (schwere Krankheit, Tod, etc.). Ich weiß, dass das sehr schrecklich ist. Und kommuniziere das auch so. Aber fühlen tu ich kaum etwas. Nur manchmal sowas wie ein schlechtes Gewissen, eben weil ich nicht das fühle, was ich müsste.

Ich bin ungewollt gleichgültig. Auch bei positiven Dingen - die finde ich zwar auf eine Art „schön“. Weil ich weiß, dass sie objektiv toll sind. Aber eine subjektive Gefühlsregung wie Euphorie, Enthusiasmus oder richtige Freude empfinde ich einfach nicht.

Ich hoffe, mich hier ein wenig austauschen zu können und auch von euren Erfahrungen zu hören. Und davon, wie ihr damit umgeht.

12.03.2022 von Amytan

Hallo. Ich bin heute zum ersten Mal hier. Ich habe 131 Punkte und bin 61 Jahre alt. Ich habe soeben die Liste durchgesehen derer, die auch heute diesen Test gemacht haben. Ich würde mich gerne mit der Dame austauschen, die in etwa die gleiche Punktzahl und in etwa auch das gleiche Alter hat. Vielleicht findet sie mich?

22.04.2022 von User63743L54

Hab den Test heute gemacht. Ich bin 21 Jahre alt und hatte 130 punkte. Bei mir zeigen sich die selben symptome wie bei euch. Das ich Cannabis Konsumiere macht die ganze Sache wahrscheinlich auch nicht besser. Weiss jemand vielleicht wie man sich selbst therapieren kann um wieder etwas zu fühlen?früher war ich gar nicht so

28.04.2022 von Luftblase

Hallo zusammen.
Ich bin vor ein paar Tagen auf dieser Seite gelandet und war erst ganz froh, daß ich doch kein psycho bin und es noch andere wie mich gibt. Allerdings wundere ich mich, dass hier kaum jemand aktiv im forum ist und auch ältere Beiträge oft nicht beantwortet werden. Gibt es hier eigentlich einen Administrator oder ähnliches, der Ahnung von dem Thema hat?
Egal. Wie so vieles im Leben. Ich bin gerade 46 Jahre alt geworden und meine Ehe steht wieder vor dem Aus. Wie ich das finde? Keine Ahnung.
Klar, es zerreißt mir das Herz, dass meine Frau und mittlerweile auch meine Töchter gegen mich sind. Eben weil ich der Mama weh tue. Ist natürlich nicht meine Absicht. Ich liebe sie über alles. Also, dass weiß ich. Auch wenn ich es nicht beschreiben kann. Sie ist halt ein Teil meines Lebens und nichts liegt mir ferner, als sie zu verletzen. Sie schreit und schimpft und weint und ich denke nur, wann hört das endlich auf? Ich verstehe ja, womit ich sie verletze, aber es kommt nicht bei mir an. Ich denke nur, hör auf zu streiten, ist doch gar kein Grund da, nimm mich wieder in den Arm und alles ist gut.
Sie beschreibt mich immer als emotionalen Stein, null Empathie, gefühlskalt, nicht fähig zu lieben.
Klar habe ich gemerkt, dass ich nicht ganz rund laufe. Ich dachte immer, na gut, mit 9 Jahren meine Mutter verloren, Vater war immer auf Schicht, empathisch war er auch nicht gerade und verstanden hatten wir uns auch nie wirklich gut. Zweimal haben wir uns im Leben umarmt. Aber so war das in unserer Familie. Meinen Bruder habe ich bis heute nicht umarmt. Klar ist das traurig, aber ich kannte es halt nicht anders.
Und ja, ich brauche auch Nähe und Geborgenheit. Zumindest von den 2 bis 3 Menschen, die ich liebe. Nur ob sie mich lieben, da war und bin ich mir nicht wirklich sicher.
Wenn man meine Nähe sucht, meine frau zusammen mit mir als team Aufgaben im haus erledigt oder mich sexuell begehrt, dann fühle ich liebe. Tja, alles nachgelassen.
Ich dachte eigentlich, ich hätte evtl autistische Züge, aber alexithymie war wie die Faust aufs Auge. Nein, ich weiß nicht, was die Menschen von mir wollen. Und ewig wird man falsch gedeutet.
Habt ihr manchmal auch das Gefühl, dass das Leben sowas von sinnlos ist? Klar, ich liebe meine Tochter über alles und meine Frau auch, aber den Stress, den man ihnen antut, ist es das alles wert? Ich habe jetzt keine todessehnsucht oder so, aber was dagegen einzuwenden, gleich tot umzufallen, hätte ich auch nicht. Hat man wenigstens endlich Ruhe.
Was ist mit eurer Birne? Ich habe ständig was im Kopf. Manchmal soviel, dass ich nicht schlafen kann. Häufig irgendwas belangloses. Verbesserungen am Haus sehr häufig oder was ich noch alles erledigen muss. Oder was ich evtl für andere noch erledigen muss, weil sie es ja anscheinend erwarten.

12.08.2022 von David156839

Hi
Ja das forum is leider tot. Ich bin auch neu hier und 24.
Ich habe seit 2,5 jahre eine Beziehung (sie 28 Jahre) und mir geht’s ähnlich. Ich kann nicht lieben und verspüre keine Trauer. Das schlimmste für mich ist wenn sie mir sagt, dass ich das beste für sie bin und wie gern sie mich hat. Ich schreib ihr ich vermisse dich obwohl ich es nicht tu, ich ruf sie täglich an, was ich nie von mir aus machen würde. Usw.
Wenn ich zum Geburtstag zb geschenke bekomme imitiere ich ein lächeln weil ich mich nicht freu aber nicht will das ich den schenkenden entäusche.
Als mein Opa starb oder der beste freund von meiner Schwester den ich auch gut kannte war ich nicht traurig und musste auch nicht weinen. Hatte deswegen aber ein schlechtes gewissen. Soviel zu meinen Symptomen.

Um die passende Metaffer für meine Beziehung zu finden. Normale Beziehung kann man sich wie einen 4k dolby cinema film vorstellen. Ich sehe dabei einen schwarzweiś Stummfilm.
Ich weis aber auch dass ich mit keiner anderen person mehr fühlen kann. Desshalb weis ich mit ihr ist alles perfekt. Ich werde ihr aber auch nie die liebe geben können die sie will. Das muss der andere Partner akzeptieren können. Wie gesagt die gesten „ich vermisse dich“ kann ich sagen aber sie sind halt nicht ehrlich. Ihr reicht aber zu wissen dass ich es für sie mache.
Ich glaube bei dir wäre es ganz wichtig dass du deiner Frau deinen Verdacht auf alexi sagt und ihr schaut ob du das hast. Wenn der partner weis dass das wie eine Krankheit ist dann ändert das oft sehr viel. Davor dachte meine Freundin auch, dass ich sie garnicht will.
Lg

14.08.2022 von goldenemilch

hey
Bin auch neu hier und habe erst gerade den test gemacht. habe zuvor noch nie etwas von alexithymie gehört aber nach meinem testergebniss kann es sehr gut sein, dass ich alexithymie habe.
mich beschäftig schon seit jahren meine gefühlskälte. mein scheinbares nichts fühlen. nichts gutes wie nichts schlechtes. meine emotionale taubheit so wie ich es beschreiben würde. hatte gestern einen streit mit meiner besten freundin und ich fühle nichts. klar mir geht es jetzt nicht super aber beschreiben wie es mir geht kann ich nicht. neutral däte ich sagen. bei mir ist alles immer neutral. ich habe nur schlimme kopfschmerzen und kann nicht schlafen. immer wenn mich etwas belastet aber auch im urlaub wenn es mir eigentlich super geht leide ich unter extremen bauchschmerzen für die noch keine körperliche ursache gefunden wurde. fühlen tu ich dabei nicht wirklich. ich hatte mit 16 (bin jetzt 21) einen freund. damals schon konnte ich mit den tausenden liebesnachrichten und täglichen anrufen zum schlafengehen nichts anfangen. davon war ich eher genervt. ich glaube zwar schon, dass ich ihn geliebt habe aber so sicher bin ich mir da auch nicht mehr. unsere beziehung ist dann auch daran gescheitert, da ich ihm nicht geben konnte, was er brauchte. wenn ich an meine freunde oder meine familie denke, fühle ich nichts. obwohl ich diese menschen so gern habe und sie mir wirklich wichtig sind, fühle ich nichts. alles fühlt sich für mich so gleichgültig an. dazu kommt, dass ich nie eine eigene meinung habe. alles ist mir egal. über kleinste entscheidungen zerbreche ich mir den kopf. stundenlange. weil es mir eigentlich egal ist. komplett gleichgültig. ich bin mit beidem zufrieden. aber freuen kann ich mich dann auch nicht. in gesprächen tue ich mich sehr hart zuzuhören. ich schweife immer wieder ab. träume in meiner welt. wobei man es nicht träumen nenne kann, ich starre einfach nur und denke eigentlich an nichts. zumindest an nichts, was ich benennen könnte. ich konnte mit niemanden wirklich darüber reden. mache nur manchmal witze, dass ich keine gefühle habe. aber eigentlich weiß niemand wie es mir geht. mit menschen darüber zu reden, dass man nichts fühlt, auch nicht ihnen gegenüber, ist schwierig. tut mir leid für den langen text. ich war gerade so im schreibflow und es tat richtig gut das alles mal rauszulassen.
ich überlege schon lange ob ich mal eine psychotherapie machen soll. würde gerne wissen woher meine gefühlskälte kommt. ich hatte eigentlich eine unbeschwerte kindheit. meine eltern haben und zeigen mir immer noch so viel liebe.. was ist eure einschätzung dazu? macht ihr eine therapie?
Lg

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